Vernissage

po • ly • gla • mou • rös
adjektiv

1. Gefühl der Aufregung, Vorfreude, Extase, L(i)ebensfreude und Lust.
2. Person, die zu viel Liebe zu vergeben hat, um nur eine Person oder eine Sache zu lieben.

Aus dem Exposé der Künstlers Gabriel Starobinski (1997) :

«Gabriel ist Jura-Student in Basel und fertigt seit 2013 Bilder an, hat letztes Jahr Werke im Café Singer am Marktplatz ausgestellt und zeigt nun im Panda nebst seinen neusten Bildern auch Collagen und Skizzen von 2013 bis heute.

Die Leinwände sind mit Acryl bemalt und mit Texten beschriftet, die Gefühle von Melancholie bis Freude beschreiben und das kontrastreiche Leben eines jungen queeren Erwachsenen illustrieren.
Als er die ersten Bilder gemalt hat war Gabriel 16 Jahre alt und schon geoutet - aber noch nicht in die schwule Szene und die queere Welt eingetaucht. Auf den Bildern sieht man von damals bis heute eine klare Entwicklung vom schwulen Jugendlichen, der eine heteronormative Vorstellung von Sex und Beziehung hat, zum jungen Erwachsenen, der Gabriel heute ist. Szenen, in denen erste Erfahrungen, offene Beziehungen, glitzrige Dragqueens und wilde Nächte in den schwulen Metropolen Europas, erste Herzensbrüche und Gefühle abgebildet sind, werden mit Texten, die auf der Leinwand stehen und auch Songtexten und Gedichten untermalt, die im Kontrast zueinander stehen. Elemente des Liebesspiels, Versteckens und Lockens sind zu sehen - aber auch negative Erfahrungen, die das Leben eines jungen, vielleicht naiven, Menschen prägen.
Die Werke von 2013 bis 2017 sind teilweise in Form von Collagen direkt im Zusammenspiel und kontrastieren und ergänzen sich inhaltlich und formell.

Durch die vielen Farbschichten hindurch kann das Bild entschlüsselt und erkundet werden. Auch bemalte Gegenstände wie Schuhe, Masken und Lampen und einzelne Leinwandfragmente werden zu sehen sein.
Die Werke widerspiegeln die chaotischen, kreativen Gedanken und Einfälle des jungen Künstlers und faszinieren mit ihren Farben und Texten. »